Die Gruppe Randerscheinungen ist immer für eine Überraschung gut und bewies das auch beim Auftakt der Kreiskulturtage auf der Bühne des Landsberger Stadttheaters. Der Mond hat eine besondere Bedeutung im neuen Stück. Hier ist Lydia vom Moving Art Studio am Aerial Hoop zu sehen.
von Frauke Vangierdegom
„Es klemmt alles noch ein bisschen nach einer so langen Pause“, stellte Landrat Thomas Eichinger (CSU) fest, der die Moderation der Eröffnungsgala der diesjährigen Kreiskulturtage übernommen hatte. Nach 2017, 2019 und der anschließenden Corona-Pause geht die Veranstaltung nun in die dritte Runde. Am Samstagabend fiel im Stadttheater Landsberg der Startschuss für den diesjährigen Kunst- und Kulturreigen unter dem Motto „Sehn- sucht“.
„Geklemmt“ hatte allerdings an diesem Abend nur der blaue Theatervorhang, ansonsten reihte sich ein Glanzlicht nach dem anderen aneinander und bei den Darbietenden wie im Publikum war zu spüren, wie groß die Sehnsucht nach Geselligkeit, nach gemeinsamem Austausch und nach Kunst und Kultur ist. Das Duo Hochformat mit Mirjam Kendler und Julia Dieze auf Stelzen empfing vor dem Theaterfoyer gut gelaunte, festlich gekleidete Menschen. Drinnen herrschte beim Sektempfang geselliges Treiben, be- vor der Reigen der Darbietungen auf der Theaterbühne begann.
„Wer lange sucht wird etwas finden“ – war das Thema der Ballett- Choreografie aus der Ballettschule von Beatrix Klein. Lautlos, mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit und Beweglichkeit „schwebten“ Nils Hegner (Solist), Julia Elmo, Isabella Etschel und Alicia Lindner über die Bühne. Das weckte – vermutlich nicht nur beim Moderator die Sehnsucht nach etwas mehr „eigener körperlicher Beweglichkeit“. Hoch über den Köpfen des Publikums im voll besetzten Theater schwebten auch die beiden Schwestern Theresa und Simone Schäfer aus Prittriching, die mit ihrer „Hand in Hand“-Akrobatik am Boden, in der Luft und am Vertikaltuch begeisterten. Gemessen am frenetischen Applaus für die beiden dürfte ihre Darbietung das Highlight des Abends gewesen sein.
Aus einem ganz anderen Holz geschnitzt war die Vorstellung von Viva Randerscheinungen, die einen Ausschnitt aus ihrem Jubiläumsstück „Mondlicht“ präsentierten. Lydia Liedl, Deborah Stölzle, Regina Kläger, Norbert Waldmann und Mitglieder der Moving Art Studios Kaufering und Sängerin Souhaila Amade gaben einen Einblick in das neue inklusive Projekt, das sich für Menschenrechte, Diversität und Vielfalt und gegen Diskriminierung mit Schauspiel, Videoinszenierung und Musik einsetzt.