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von Dagmar Kübler
Das Mobile Lernlabor „Mensch, Du hast Recht(e)!“ ist die bundesweit erste interaktive Wanderausstellung zu Themen wie Rassismus, Diskriminierung und Menschenrechte. Konzipiert wurde sie von der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt.
Nach vielen Stationen, die die Ausstellung bereits in Deutschland zurückgelegt hat, kommt sie nun auf Initiative von Projekt Randerscheinungen e.V. nach Landsberg. Eingeladen sind alle Bürger, vor allem aber Schulklassen, sich an zahlreichen interaktiven Stationen zum Mitmachen, Querdenken, Diskutieren und Träumen anregen zu lassen.
Das Lernlabor zeigt, dass Rassismus und Diskriminierung fest im Alltag verankert und ein Problem der gesamten Gesellschaft sind. Sie sind nicht nur ein Phänomen extremer Randgruppen. Verunsicherungen treten bei vielen Menschen auf im Zuge von Migration, Globalisierung und sozialer Ungleichheit. Mit diskriminierenden Welterklärungen und menschenfeindlichen Äußerungen werden auch Jugendliche konfrontiert. Zeit, sich eine eigene Meinung zu bilden – mithilfe des Mobilen Lernlabors, das einlädt, das eigene Wissen zu überprüfen und das neue Perspektiven aufzeigt. Jeder Einzelne von uns kategorisiert und bewertet Mitmenschen. Das liegt in der menschlichen Natur, es gibt im Miteinander erst einmal Struktur und Halt. Nur sollten wir im zweiten Schritt auch in der Lage sein, unser schnell getroffenes In-Schubladen-Sortieren zu überdenken, bestenfalls die Schublade wieder aufzumachen und noch einmal reinzuschauen – und uns dabei mit unseren eigenen Vorurteilen und Denkmustern zu konfrontieren.
Besucher und insbesondere Jugendliche sollen durch den Besuch des Lernlabors aktiviert werden, Diskriminierung aktiv entgegenzutreten und letztlich darüber nachzudenken, in welcher Welt sie eigentlich leben wollen. In einer Welt, in der homophobe Sprüche an der Tagesordnung sind, vor gleichgeschlechtlichen Paaren ausgespuckt wird, Aufmärsche rechtsradikaler Gruppen gesellschaftlich toleriert werden? In den allerwenigsten Fällen handelt es sich bei rassistischen oder diskriminierenden Äußerungen oder Handlungen um den Ausdruck von geschlossenen menschenfeindlichen Einstellungen. Vielmehr liegen eigene Bedürfnisse, Empörungen und Versuche zugrunde, komplexe Zusammenhänge zu vereinfachen. Auch populistische Parteien haben dies als „Erfolgsrezept“ erkannt, um auf Menschenfang zu gehen. Im Mobilen Lernlabor kann sich jeder diesen Bedürfnissen annähern und im besten Fall seine Einstellung ändern, in dem er in den Menschenrechten die Relevanz für sein eigenes Leben erkennt.
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