Einblick: Mandragora / Ellinor Holland Kunstpreis 2018

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von Dagmar Kübler

 

Auch Stunden nach der Aufführung und Preisverleihung war Maximilian Huber von Projekt Randerscheinungen die Überraschung noch anzumerken: Er hatte weder mit der Nominierung gerechnet, noch dass Mandragora einen Preis gewinnen würde. Umso größer war die Freude, auch darüber, dass die Performance beim Publikum im vollbesetzten Stadttheater am 15. September während der Langen Kunstnacht hör- und sichtbar gut ankam.


Definitiv hat Mandragora den Abend aufgemischt. Waren zuvor wohlgesetzte Klarinetten- und Klavierklänge zu hören, wurde über eine Filmemacherin berichtet, in einem Kurzfilm der Regionalverband Bildender Künstler vorgestellt und ebenso die Malerin Gabriele Lockstaedt, so rüttelte Mandragora mit dumpfem Pochen gleich Herzschlägen und mystischer Musik gleich zu Beginn wach. Gänsehaut. Anspannung. Neugier, auf das was kommt. Da rudern schwarze, vermummte Gestalten durch Nebel und Dunkelheit über einen Fluss. Eine Waldhexe führt die Gruppe an, die im Boot ein großes Geweih und ein Fell mit sich führt. Sie legen an, bewegen sich durch eine feuchte, hohe Wiese zu einem Weiher im Wald. Ihre Mission: Die Erschaffung einer vorurteilsfreien Person, die Menschen anleiten könnte, Mitmenschen ohne Rassismus und Dis- kriminierung zu betrachten, sie nicht zu kategorisieren, in Schubladen zu stecken oder mit Hass und Häme zu überziehen. Alle Menschen sind gleich – wäre das endlich auf unserer Welt mithilfe dieses vorurteilsfreien Wesens möglich?

 

 

 

Die mystischen Gestalten schütten besondere Flüssigkeiten ins Wasser, die die Eigenschaften Toleranz, Neugier und Akzeptanz hervorbringen sollen. Dann platzieren sie eine Alraunewurzel (lateinisch: Mandragora) und ein Herz im Wasser. Das Experiment gelingt – ein Wesen ist geboren. Gemeinsam ziehen sie es aus dem Schlamm, hüllen es in einen Fellmantel mit Geweih.

 

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