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von Dagmar Kübler
Am 22. September 2019 geht das neueste Theaterstück von Projekt Randerscheinungen an den Start – Zitronen sind süße Früchte.
In loser Reihenfolge stellt Projekt Randerscheinungen die Hauptdarsteller vor. Heute: Dr. Regina Kläger, Allgemeinärztin mit Praxis in Landsberg.
Frau Dr. Kläger, Sie haben bisher bei allen Stücken von Projekt Randerscheinungen mitgespielt. Wie gefällt Ihnen das neue Stück „Zitronen sind süße Früchte“?
Es gefällt mir gut, weil es anders ist, es ist eine Komödie. Eine Komödie nach dem extraordinären Stück „Badehaus Boudoir“ im letzten Jahr zu bringen, ist eine gute Idee von Maximilian Huber, denn es ist schwierig, nach so einem Stück nicht abzufallen. Die Leute werden lachen ohne Ende, es steckt so viel Komik drin. Auch bei den Proben wird sehr viel gelacht.
Gibt es eine Szene, die Ihnen besonders gut gefällt?
Nein, eigentlich nicht. Mir gefällt das gesamte Stück.
Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rolle vor?
Ich lese mir den Text durch und lerne ihn auswendig, aber nicht wie ein Gedicht, sondern ich versuche auch, ihn zu verstehen. Ich spiele einzelne Szenen vor meinem geistigen Auge. Wichtig sind für mich Anschlusswörter beziehungsweise Stichwörter der Schauspieler, die vor mir sprechen. Ich merke sie mir als Signal für meinen Einsatz. Schwierig wird’s nur, wenn jemand seinen Text nicht kann (lacht).
Rosa wäscht ihren roten Schlüpfer ungefragt in einer fremden Waschmaschine, raucht Gras, ist esoterisch angehaucht, pflegt sexuelle Beziehungen zu einem Flüchtling, den sie betreut, ist tiefenentspannt und ein Genussmensch – und sie will die Familie therapieren, wobei sie nicht gerade zimperlich mit den Leuten umgeht – wie wird man so?
Rosa ist ein Alt-Hippie und ja: sie ist provokant –aber im Guten. Sie will der Familie etwas Gutes tun und dabei selbst Spaß haben. Gleichzeitig plant sie ihren Abtritt. Dass sie so geworden ist, liegt an den vielen Erfahrungen, die sie in ihrem Leben gemacht hat und insbesondere an den schlechten, denn daraus lernt man am meisten.
Rosa und Regina – gibt es da Ähnlichkeiten?
Ich habe gar keine Ähnlichkeit mit Rosa, dazu bin ich zu konservativ. Ich bin Ärztin, da muss alles sauber und hygienisch sein, Rosa dagegen ist g’schlampert. Aber die Rolle macht mir viel Freude, ich fühle mich wohl darin und gehe voll darin auf.
Die Szene vom geplanten Abgang Rosas erinnert an den Filmklassiker „Harald & Maude“. Mögen Sie den Film?
Nein, er ist mir zu sexistisch. Und Maude hatte auch nicht so viel Humor wie Rosa.
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