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von Dagmar Kübler
Eine Horror-Groteske mit starken Bildern Badehaus Boudoir von Autor Max von Theben, ein „Spektakel aus Tanz, Gesang und Drama“, wie das Landsberger Tagblatt in seiner Theaterkritik befand, wurde 2017 sieben Mal im Stadttheater aufgeführt. Die vollbesetzte Premiere fand am 31. Oktober statt.
Darsteller waren Dr. Regina Kläger, Lydia Dittlein, Tine Polzer, Emanuel Kasprowicz, Norbert Waldmann, Uli Geske, Souhaila Amade, Roman Raeithel-Ganser, Julian Pietsch, Markus Schaumann, Dr. Miguel Dominguez, Max von Theben und Mark Oswald. Max von Theben führte Regie, die Choreografie lag in den Händen der Tanzlehrerin Lydia Dittlein. Profi-Schauspieler, Sänger und Tänzer Emanuel Kasprowicz führte Co-Regie. Zuständig für Produktion und Organisation war Julian Pietsch.
Soweit die Fakten. Was sich aber auf der Bühne abspielte, das führte zu erstaunten Gesichtern im Zuschauerraum, zu offenen Mündern, zu verständnislosem Kopfschütteln. Aber auch zu spontanem Lachen, zu anschließendem Meinungsaustausch und zu viel Anerkennung, insbesondere für die Choreografie, die tänzerische und gesangliche Leistung. Die Szenen, die Verruchtheit zeigten, die Abwesenheit jeder Moral, wenn es um Macht und Geld geht, Zerrissenheit von Männern, die im „falschen“ Körper geboren wurden, Ausnutzung von Menschen mit Behinderung, Geilheit, aber auch wahre Liebe, kosteten die Zuschauer Kraft.
Zum Ende hin versank das Badehaus immer schneller in einem Sumpf aus Laster, Lust und Leidenschaft – und im Wahnsinn. Danach fühlte sich mancher Theaterbesucher wie durch den Fleischwolf gedreht und musste im Foyer erst einmal Luft holen. Theater ohne Kuschelfaktor, magisches Spektakel, mysteriös, abartig, grotesk, grandios verrückt. Wer nach Sinn und Logik im Fernsehformat suchte, tat sich schwer mit dem Stück. Wer die Abgründe und Zerrissenheit der Figuren spürte, wer sich auf die grandiosen Bilder zum Beispiel bei der Akrobatik an den Aerial-Hoop-Reifen oder beim erotischen Tanz mit Stühlen oder dem Pole Dance einlassen konnte, erlebte einen unvergleichlichen Theaterabend.
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